Pressemitteilung Nr.3 Aug.22

Informationsaustausch zur geplanten Bahnstrecke Hannover-Bielefeld …die Bahn schweigt!

Als Homo Sapiens haben wir in Stresssituationen drei Möglichkeiten: Kampf, Flucht oder Totstellen.

Die Veranstaltung…

Löhne/Kreis Herford (ms). Auf Einladung regionaler MDBs fanden sich in dieser Woche etwa 50 Teilnehmerinnen im Alten Bahnhof in Löhne im Kreis Herford zusammen. Im Zentrum der Fragerunde der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages Udo Schiefner.

Drinnen eine gute, zugleich gespannte Atmosphäre. Es geht um die Bahnstrecke Hannover-Bielefeld. Zu den Gästen zählen der Landrat des Kreises Herford Jürgen Müller, der Bürgermeister der Stadt Löhne Bernd Poggemöller, Umweltschutzverbände BUND, LNU, Vertreterinnen lokaler Landwirtschaft, Erwerbs-Gartenbau und nicht zuletzt von drei ABBD-angehörigen Bürgerinitiativen. Interessierte Bürgerinnen und Lokalpolitiker aus angrenzenden Gemeinden runden das Teilnehmerfeld ab. Was wird der Austausch mit dem Verkehrsausschuss bringen?

Ein Konsens ist schnell gefunden…

MDB Stefan Schwartze moderiert die Veranstaltung und schnell ist in beim Informationsaustausch der scheinbar verschiedenen Interessensgruppen ein Konsens gefunden. Es muss auf der Bahnstrecke Hannover-Bielefeld etwas passieren. Klimaschutz. Mehr Güter auf die Schiene. Mehr Personen in die Züge. Alles muss besser werden. Ein Deutschlandtakt ja, aber in 31 Minuten von Hannover nach Bielefeld muss nicht sein. Ergebnisoffene Planung der Strecke. Die Region braucht die beste, die zukunfts- und ökobilanz-fähigste Lösung. Wichtig seien in erster Linie Verlässlichkeit und Pünktlichkeit der Züge.

Die Position der Deutschen Bahn…

Der anwesende Vertreter der Deutschen Bahn nimmt an dem Austausch nicht aktiv teil. Zuständig für die Öffentlichkeitsbeteiligung, sitzt er ebenfalls im Kreise der Teilnehmer. Blickt interessiert. Macht sich Notizen. Nickt an der einen, lächelt an der anderen Stelle. Sonst nichts.

Homo sapiens im Stress…

Nach etwa 90 Minuten Austausch dann ein mutiger Bürger: „Wir sehen ja hier ganz deutlich. Eine Neubaustrecke von Hannover nach Bielefeld mit horrenden Kosten und der hohen Klima- und CO2-Belastung braucht doch wirklich niemand und ist völlig aus der Zeit gefallen. Was denn der Vertreter der Deutschen Bahn dazu sage?“. Schweigen, Stille, Lächeln, wieder Schweigen. Einfach nichts. Gerne dürfe sich der DB-Vertreter auch selbst zu Wort melden fordert dann auch Moderator Schwartze den DB-Vertreter auf. Trotzdem Schweigen, Lächeln, Stille. Homo sapiens stellt sich tot. Zumindest hier. In dieser Runde.

Die Deutsche Bahn macht was sie will…

Wie geht es weiter? Der DB-Vertreter, zuständig für Öffentlichkeitsbeteiligung, wird weiter seine Arbeit machen. Weiter die Entscheidungen innerhalb der Deutschen Bahn moderieren. Die Bahn weiß offensichtlich am besten, was wir in der Region brauchen. Bürgerbeteiligung geht anders…

Das Aktionsbündnis ABBD – Aktionsbündnis Bahn Bürgerinitiativen Deutschland

Am 10. März 2022 haben sich 23 Bürgerinitiativen aus ganz Deutschland zum ABBD zusammengeschlossen. Damit wird von den Alpen bis zur Ostsee eine gemeinsame Plattform geschaffen, um Interessen und Aktionen zu bündeln.

Sämtliche Initiativen im Aktionsbündnis fordern von Politik, Wirtschaft und Verkehrsindustrie die Priorisierung vier elementarer Maßstäbe

  • vernünftige Verkehrspolitik
  • sinnvolle Bahnentwicklung
  • echte Bürgerbeteiligung auf Augenhöhe
  • nachhaltigen Schutz von Mensch, Natur und Klima

Informationen über das ABBD auf www.abbd.info

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